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Carlito & die K​ö​nigin

by grimo

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1.
Die Königin der Löwinnen Trägt Igel im Nacken Raspelkurzes Haar nicht auf den Zähnen Dafür auf den Backen Sie ist die Löwin unter den Katzen Die Katze unter den Tieren Sie hat zwei, drei, vier Tatzen Und sie tanzt auf allen Vieren Die Königin der Löwinnen Ist die Große unter den Kleinen Die Starke unter den Schwachen Die Leuchtende unter denen, - die nur scheinen Sie ist strubblig, verworren Gelassen und heiter Sie ist wild, unverdorben Eigen und weiter Als alles, was normal ist Alles was Norm ist Und sie tanzt Und sie fliegt Und sie faucht, und sie schnurrt und sie wiegt Alles ab Ist es gut? Ist es besser? Ist es quer gedacht? Und dann wird es so wie sie will gemacht. Las leonas nunca se peinan Las leonas nunca se peinan Die Königin der Löwinnen ist die Zarte unter den Starken Sie hat alles, nur keinen Kamm Denn sie braucht keine harten Haken - Weil sie die eh nicht nutzen kann. Wozu auch las leonas nunca se peinan las leonas nunca se peinan Die Königin der Löwinnen Trägt ihre Haare wild am Kinn Lang wie drei Zöpfe ist ihr Bart Und das macht Sinn Denn sie schnurrt nicht nur, sie ist die Königin der Schnurren Erzählt die Geschichten der Geschichten Von denen, die die Welt aus den Angeln - Mit einem Lächeln richten Und deshalb grüßt die Königin der Löwinnen Carlito den Großen Den König der Flecke am Kinn Am Hemd und auf all seinen Hosen Der hebt sanft seine Hand Um die Welt zu retten Und die Königin? Ach, ich möcht wetten Die Königin der Löwinnen zuckt nur kurz mit der Quaste Dann steht alles wieder still - Was gerade noch raste las leonas nunca se peinan las leonas nunca se peinan Die Königin der Löwinnen La gran hermana de la humanidad y su hermanito Carlito ... el gran Carlito Carlitito ... retten die Welt, mit einem Schnurren. Sie ist die Königin der Löwinnen Sie hat Krallen unterm Fell Ihr genügt ein Blick Sie braucht kein Gebell Las leonas nunca se peinan Und sie rennt Und sie schleicht Und sie buckelt und kratzt dann - ganz leicht. Sie ist stark Sie ist schwach Sie ist müde und wach Sie ist hell, sie ist dunkel Schwarz-weiß ist sie und Glitzergefunkel Unbeirrbar, verworren, irreal fast Nur eins ist sie niemals angepasst Denn sie ist die Königin der Löwinnen Y las leonas nunca se peinan
2.
Fridolin, Pepe und Karlchen der Große Der mit dem Fleck roter Soße Am Kinn, auf dem Hemd und auf der Hose Reiten auf drei Eseln in die Stadt hinein Alle sind aus dem Häuschen, ob groß oder klein. So soll es sein. So soll es ein, oder? Fridolin trägt Anzug, lange Schöße am Frack Am Sattel seines Esels hängen Bücher im Sack. Pepe verschwindet bald unter seinem großen Hut Den ganzen Rest von ihm, den sieht man nicht gut. Doch unübersehbar, er ist imposant. Schon wegen der Peitsche in seiner Hand. Und Karlchen der Große? Was soll mit dem sein? Karlchen der Große reitet hintendrein. El Gran Carlito! Die Esel ziehen murrend durch den Staub der Prärie So tief wie hier im Süden waren sie noch nie Die Sonne hängt schon tief, aber brennt wie Feuer Doch der lärmende Saloon dort, das wäre ein neuer Ort, wie gemacht für die drei. Von drinnen ertönt ein lauter Schrei. Und so halten sie an, holen Wasser für die Tiere Zahlen Trinkgeld dem Chicano, auf dass er Schmiere Stehe. Für El Gran Carlito Fridolin schwingt Reden, seine Waffe ist das Wort Dieser randvolle Saloon, das ist sein Ort Seine Arme fliegen, wie die Schöße seines Fracks Die Kunst der Fabulierung, für ihn ein Klacks. Rhetorische Finesse, das fällt ihm nicht schwer Er ist der Agitator, der Revolutionär. Er ist ein Prediger der Humanität. Nur sieht manchmal ein wenig zu spät. Dass die Masse der Männer mit den Schnäpsen im Glas Ihm nicht an den Lippen hängen Sondern schon bald am Hals Doch dann reckt Karlchen der Große, in der Ecke vor der Wand Ganz bedächtig den Arm, er hebt seine Hand. Und rettet die Welt. Mit einem Lächeln El Gran Carlito! Carlitito! Carlitito! El Gran Carlito! Y los hermanos de la dignidad Pepe ist ein Tier, er stinkt wie ein Mann Er steht mit breiten Beinen, wie er das am besten kann In der Mitte auf dem Tisch, lässt die Peitsche schnalzen Sie sirrt durch den Raum Und die Männer mit den Schnäpsen, die Fridolin an Hals gehen Wollten. Sie halten – den Atem an. Pepes Schnäuzer zittert, schwarz über den Lippen Während nur noch ein paar Mutige Tequila kippen Pepes Arme sind mächtig wie Elefantenbeine Alle die Anker, Schiffe, Spinnen, all seine Tatoos tanzen auf der Haut Schinden mächtig Eindruck So dass sich keiner traut Ein Widerwort zu wagen Doch halt was ist das? Einer hört auf zu verzagen. Und da fliegt ein Glas im hohen Bogen durch den Saal Es folgt ein zweites und drittes, es wirkt wie ein Fanal Die Männer springen hoch zu Pepe hinauf Die Fäuste gereckt zielen sie auf ... Doch dann reckt Karlchen der Große, in der Ecke vor der Wand Ganz bedächtig den Arm, er hebt seine Hand. Und rettet die Welt. Mit einem Lächeln El Gran Carlito! Carlitito! Carlitito! El Gran Carlito! Y los hermanos de la dignidad Karlchen der Große Der mit dem Fleck roter Soße Am Kinn, auf dem Hemd und auf der Hose Reitet auf dem Esel in die Weite hinein Bei ihm ist egal, ob er groß oder klein Ist. Denn hat er Fridolin den Schlauen an seiner Seit Und Pepe den Starken zum Geleit Kann ihm nichts passieren Außer dass er die Welt rettet. Mit seinem Lächeln!
3.
L. 03:20
L L ist ein Rätsel L ist sehr still L blickt tief L weiß was sie will (weiß sie das?) L hebt die Hände L winkt dir zu L sagt kein Wort Verzaubert im Nu Ja, L. ist die Schöne Ja, L. ist stark Nein, L. redet bestimmt niemals Quark Elle n‘est pas la femme de ma vie Elle est la soeur de mon coeur Elle est la derniere petite fille (de mes jours) Un grand part de mes amours L ist (noch) die Jüngste L wird (ganz) sicher uralt L scheint allwissend vergesslich Gibt mit Unruhe Halt Ja, L wird tanzen Ja, L wird gehen Ja, L wird für immer Am Ufer des Meeres stehen Elfenblau sind die Augen Ultramarin ist der Blick Glasklar die Pupillen Ich will immer Ich will immer Ich will immerwieder Zu L zurück Elle n‘est pas la femme de ma vie Elle est la soeur de mon coeur Elle est la derniere petite fille (de mes jours) Un grand part de mes amours
4.
Der kleine Paul kam als letztes um die Ecke Er stand stundenlang unten an der Hecke Als ob er was entdecke, was im schmecke Ein Beere? Deren Saft den Mund verdrecke. Woher sonst sind all die Flecke Auf dem Hemd und auf der Hose? Und das Lächeln, dieses kecke. Gefühlt eine Stunde stand Paul dort am Gebüsch Er raufte sich die Haare Ging mal vor und mal zurück. Riss die Augen auf und zog die Stirn kraus. dann die Schultern hoch und dann nahm er reiss aus. Er brauchte etwas länger, erklärte später Paul, denn in der Hecke dort verstecke sich – nicht unter eine Decke sondern im Rauschen all der Blätter, ein netter Geist. -Ein Geist?, fragt Don Alfredo und legt die Stirn in Falten Stets kommt da dieser Kleine und veräppelt ihn, den Alten Mit Geschichten, die doch eh nicht stimmen können, der ist doch nur zu faul, ein paar Meter zu rennen. -Ja, ein Geist, kontert Paul. -Ein Gespenst!, betont der Kleine, schau doch mal hin, dann siehst du, was ich meine. -Ein Geist? Ich glaub, du spinnst, sagt Don Alfredo und grinst. Verlegen. Don Alfredo, muss man wissen, ist ein sehr gerader Typ. Hoch gewachsen, stets korrekt, mehr lieb als Dieb. Tief verhaftet in der Realität, kein Wunder, dass der Alfred nichts von Geistern versteht. Aber schau doch hin!, wiederholt sich Paul, da sitzt ein Geist und zwar ein schlauer, der weiß genau, wo‘s lang geht, und zwar genauer als Du viel genauer auch als ich (oder ein Känguru) und wenn Du ehrlich bist, hast du so jemanden vermisst, irgendwen mit einem Plan, dem man folgen kann! Was sagt er denn, dein Geist? Don Alfredo bleibt noch skeptisch. Ich kann‘s dir sagen, sagt der Paul, seine Arme fuchteln hektisch. -Er spricht vom Meer. -Meer? -Und von der See. -Von der See? -Er schwärmt von Flüssen, - Von Flüssen? -und wenn ich es richtig versteh, soll‘n wir mit ihm ziehn, sagt Paul. Gib dir nen Ruck, Alfredo! und steig auf deinen Gaul! -Du meinst verreisen?, fragt Alfredo, als Trio mit Geist? -Warum denn nicht, antwortet Paul, oder bist du jemals zuvor schon mit einem Geist verreist? Nun denn, sagt Don Alfredo und gibt sich einen Ruck gibt seinem Gaul die Sporen und lässt ihn traben, ein Stück bis zum Gebüsch, bis zu diesem Strauch in dem der Geist sich versteckt und als er näher kommt, da sieht er ihn auch. Das heißt, sehen, wär der falsche Begriff er nimmt ihn wahr, er kann ihn spüren, es fühlt sich an, als stünd Alfredo auf nem schwankenden Schiff. Er bewegt ihn, dieser Geist. Don Alfredo fühlt die Richtung, die der Geist ihm weist. -Ich will Meer! -Mehr? -Ich will Seen! -Sehen? -Will wie der Fluss sein! -Fließen? -Und wie die Brandung! -Branden? -Ich will Meer. -Er will mehr! -Ich will Seen! -Er will Seen sehen! -Ich will wie Aale -… sich aalen … -Und an den Sandstrand -Versanden! Wir wollen mehr Meer Wir wolln die See sehen Wolln wie Flüsse fließend In der Brandung branden Wir wollen mehr Meer Wir wolln die See sehen Wolln uns wie Aale aalen und am Sandstrand versanden Der Plan war überzeugend, und das Eis war gebrochen, Sich verbeugend standen beide vor dem Geist, der aus der Hecke gekrochen -Gestatten, Don Alfredo, sagte Alfred und stieg von seinem Gaul -Und ich, ergänzte Paul, ich bin der kleine Paul. -Und wer sind Sie?, fragt Don Alfredo. ein namenloser Geist? -Ach was, sagt da der Geist, ich muss nur raten, wie ich hieß und damit heiß. -Sie müssen raten?, fragt Alfredo er ist kurz irritiert. zweifelt ein wenig, wohin das alles noch führt. -Muss mich erinnern, sagt der Geist, nach all dieser Zeit, erstmal denken und grübeln dann bin ich soweit, but wait, ruft das Gespenst, I remember, holy witch! Nennt mich Sir Kasi Kasimiro Kasimirowitsch! Sir Kasi Kasimiro Kasimirowitsch? Ja, Kasi Kasimiro Kasimirowitsch. Na das ist mal ein Name, Paul reicht dem Geist die Hand. Während Alfred noch was murmelt, vielleicht ein wenig redundant. Aber dem Geist ist das egal, weil er seinen wunderschönen Namen so wunderschön fand. Zudem sind Namen eh nichts anderes, als Schall und Rauch, sagt Paul und fragt, Mensch Alfred, denkst du nicht auch, dass es Zeit wird, endlich los zu ziehen, wir haben doch den Plan mehr Meer zu sehen. Stimmt, sagt Don Alfredo. Du hast recht, sagt auch der Geist, der nunmal heißt wie er heißt. Nun denn, schlagt ein, wir sind ein Trio, sagt der kleine Paul. Ein Terzett, sagt Don Alfredo, und steigt auf seinen Gaul. Let‘s sing together, holy witch, ergänzt Sir Kasi Kasimiro Kasimirowtisch. Wir wollen mehr Meer Wir wollen die See sehen Wir wollen Fische fischen und von Sternen lernen Wir wollen mehr Meer Wir wollen die See sehen Wir wollen wie Wellen bellen und am Jadebusen schmusen Kasimir, Paul, Alfred und der Gaul, auf dem sie sitzen, - der letztere von ihnen, kommt bald schon ins Schwitzen - traben lauthals singend aus der Stadt hinaus. Mit Pauken und Trompeten. Saus und Braus. Für die Zeilen "am Jadebusen schmusen" "mit den Wellen bellen" "von Sternen lernen" weißt Herr Oppermann zurecht auf sein Urheberrecht hin. Der "Holli im Rolli" kann halt deutlich mehr als Gitarre spielen.

about

Vier Songs über Namen von Menschen, die mir sehr wichtig sind. Enstanden zwischen 2018 und 2021.

credits

released March 27, 2018

T: G. Asmuth; M: G. Asmuth & H. Oppermamn

license

all rights reserved

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about

grimo Berlin, Germany

grimo macht musik. herr grimo sitzt in berlin, schreibt und schreit und singt. es geht um wut und liebe. worum sonst. aber er kann ja nicht alles allein machen. darum hat er vor langer zeit den herrn oppermann getroffen. der sitzt in düsseldorf, hat 'ne gitarre, 2 ohren am kopf und rhytmus im blut. und wenn man ihn höflich bittet, spielt er auch mal schräg und nicht nur diagonal. ... more

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